О судьбах российских немцев

[DORIAN GAY]

ты снова будешь счастлив.
Послушался бродяга, пошёл к герцогу, упал в ноги, стал извиняться. Герцог ни собак на него не натравил, ни за ворота замка не выставил. Он поднял бродягу, утешил и сказал:
- Возвращайся на ту землю, где ты был свободен, и тогда ты снова будешь счастлив.
- Но эта земля пригадлежит вам! - воскликнул бродяга.
- Всё в руках Божьих! - улыбнулся герцог.
Бродяга с изумлением вгляделся в лицо необыкновенного человека и с удивлением узнал в нём мудреца-странника.

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пригадлежит
Ну обхохочешься, какие ошибки проскакивают!..

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Zu seinem Schwurstehend
(Следуя клятве)
1
Ein stiller frostiger Morgen. Es ist so still, da? man das Knirschen des verharschen Marzschnees unter den Schritten von Albert Steinhauer, der aus der Poliklinik zuruckkehrt, am anderen Ende der Stra?e hort.
Gesenkten Hauptes, mit erhobenen Schultern setzt er langsam einen Fu? vor den anderen. Die Rontgenaufnahme hat ergeben, da? seine Gesundheit gefahrdet ist: Auf dem Bild sieht man den linken Lungenflugel, der mit kleinen Schattenflecken ubersat ist.
"Eine Lungenresektion ist notig", hat der Arzt zu ihm gesagt. "Ich wurde Ihnen raten... Aber entscheiden Sie sich selber, junger Mann..."
Resektion... Albert wei?, was das zu bedeuten hat. Eine operative Entfernung des kranken Lungenteils. Er furchtete sich nicht davor. Vor funf Monaten - Anfang November - hat die Mutter das Zeitliche gesegnet. Ihre letzten Krafte fur den Kampf mit der Krankheit verbrauchend, erlosch sie. Ein Leiden, dessen Namen er nie ein ubriges Mal laut aussprach.

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2
Wie eine lahmende elektrische Entladung flog ihm dieser Name durch den Kopf: Krebs!.. Darauf versank er in sich, die Welt um sich her vergessend, und dann sah er immer wieder das traurige Bild: Er steht am Bett der Kranken, die ihm so nahesteht. Da ist es ihm auf einmal, als ob er nicht mehr am Leben sei. Nur die Mutter ist noch da, die liebe Mutter, die in den letzten Zugen liegt ausgezehrt, mit eingesunkenen Augen, fast atemlos, mit ausdruckslosem Gesicht. Und dann ein kaum Wahrnembares Atmen. *Ein leises Seufzen - und Mutters Augen fielen auf immer zu...
Damals schwur Albert hoch und heilig: Ich werde eine Erzehlung uber Mutters leidgepruftes Leben schreiben, bei meiner Ehre! Der Vater war bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Allein geblieben, hatte die Mutter unter menschenunwurdigen Verhaltnissen sieben Kinder gro?zuziehen.

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3
Ist ihm denn nun das harte Los bescheiden, furchtbare Schmerzen zu erleiden, damit er Mutters Schmerzen besser empfinden kann? Mutters Geist lebt in ihm weiter. "Und ich werde mir keine Ruhe gonnen", gelobt er, "ehe ich meine Gedanken uber die Mutter nicht zu Papier gebracht habe". Sollte er Antuanetta oder den Freunden daruber erzahlen? Nein, nein, sie wurden ihn nicht verstehen. Das stimmt, um so mehr, weil er auf die Operation verzichten kann. Doch um die Schmerzen der Mutter zu empfinden, ihre Gedanken, ihr Leben besser zu begreifen und eine wahrheitsgetreue Gestalt in einem literarischen Werk zu schaffen, sagt er sich, mu? ich den Nachwes erbringen, da? die Operation unvermeidlich ist. Aber so, da? ich Antuanetta kein Leid antue...
Antuanetta offnet ihm die Haustur. Die Kleinen - der zweijahrige Edgar und das wieselflinke Paulinchen - sind schon langst im Kindergarten.

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4
"Das Gluck hat mir den Rucken gekehrt", wirft er zwischen Tur und Angel hin und schleudert einen gro?en schwarzen Briefumschlag in eine Ecke des Vorzimmers, wo er, der Unglucksbote, auf dem Fu?boden - zu Antuanettas Fu?en - landet.
"Was ist denn passiert?" fragt sie aufgeregt.
"Was? Nichts!" erwidert Albert mit klangloser Stimme.
Sie gibt sich damit nicht zufrieden, wartet noch immer auf eine Antwort, die sie uber den Grund der Mi?stimmung des Ehemanns aufklaren wurde. Doch Albert schweigt. Er hat indessen Mutze und Pelz abgelegt, sein krauses Haar gekammt und wirft einen Blick in den Wandspiegel. Daraus sieht ihn ein etwa funfundzwanzigjahriger Mann an, der in seinem jungen Leben schon schwere Zeiten durchgemacht haben mochte.

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5
Blaue, ins Graue spielende Augen, die ihren Glanz verloren haben. Daruber zusammengezogene wei?blonde Brauen. An den Nasenwurzel zwei erbittere Falten.
Albert erinnert sich an eine Erzahlung uber Till Eulenspiegel und schon will ihm scheinen, da? der "Geist von Klaas an sein Herz pocht". Doch da sagt er sich: Zupf dich an deiner eigenen Nase! Was habe ich denn mit Till zu tun!
Er begibt sich ins Schlafzimmer, und schon hort man, wie er sich ins Bett fallen la?t.
"Bist wohl ubergeschnappt?" sagt Antuanetta, indem sie jedes Wort gedehnt ausspricht, so, wie sie es gewohnlich tut, wenn sie den feinfuhligen Albert, der sich wegen jeder Ungerechtigkeit aufregt, beruhigen wollte.
Von Natur aus sehr geduldig, hat sie den Briefumschlag nicht sofort aufgehoben, doch jetzt greif sie vorsichtig nach dem Umschlag und holt die Rontgenaufnahme daraus hervor und *beschaut sie, ohne zu verstehen, was diese Streifen und Fleckhen auf dem Bild zu bedeuten haben.

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6
Sie geht ins Schlafzimmer und tritt ans Bett, auf dem Albert liegt, mit dem Gesicht nach unten, und das Kissen mit beiden Handen umklammert.
"Ist wohl nicht alles so, wie es sein mu?te, Albert?" fragt sie teilnahmsvoll. "Ich kann daraus nicht klug werden".
Er springt auf und setzt sich. Die Beleidigung unterdruckend und seine Stimme dampfend, fragt er zischend zuruck:
"Nicht sooo? Wie denn nicht so? Bei mir ist rundherum alles nicht so! Will dir das nicht einleuchten?"
Sie erzittert am ganzen Leibe:
"Jag mir doch keinen Schrecken ein. Ich bitte dich, Albert..."
Albert wird rot vor Scham und schlagt die Augen nieder. Er schamt sich seines Betrogens, schamt sich, weil er auf dem Heimweg von der Poliklinik mit sich im reinen war, doch kaum trat er uber die Schwelle, da hat ihn auch schon der Teufel geritten.
"Gib mir mal die Aufnahme her", bittet er leise und schuldbewu?t. "Gleich erklare ich dir alles. So, schau her, siehst

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7
du diese kleinen Schattenflecken? Da, da, da..."
"Nun ja, ich sehe sie, was haben sie denn zu bedeuten?"
"Man hat mir gesagt, da? ich als Kind tuberkulos war."
Antuanetta wird bla? wie der Tod.
Doch Albert ist jetzt seiner Herr.
"Hab keine Angst", fahrt Albert fort, bemuht, seiner Stimme einen ruhigen Ton zu verleihen. "Du kannst ganz ruhig sein! Das war... Das ist ja schon lange her. Jene wunden Stellen sind vernarbt, doch anstatt der Wunden haben sich Entzundungsherde gebildet."
"Du wars tuberkulos? Wann denn? Warum wusste ich nichts davon?"
"Das habe ich selbst erst heute erfahren. Ich rede die reine Wahrheit, glaub mir. Ich erinnere mich, das ich an Scharlach erkrankt war, ja, das wei? ich noch. Aber da? mich auch die Tuberkulose befallen hatte, nein, da? wei? ich nicht."
Antuanetta schweigt.
Albert schaut ihr in die Augen:
"Glaubst mir wohl nicht?"
"Schon gut, ich glaube dir."

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9
"Jedenfalls... der Arzt meint", meldet sich Albert, "es ware besser fur mich, wenn ich mich einer Operation unterzihen lassen wurde... Immerhin... da ich ja jetzt noch jung bin, wird mir das nicht so schwerfallen... Was sagst du dazu?" wendet er sich Antuanetta zu.
"Und wo wird man diese Operation vornehmen?"
"In Barnaul, wenn du nichts dagegen einzuwenden hast..."
"Aber warum denn in Barnaul, warum nicht an Ort und Stelle? Ist das hier wohl nicht moglich? Oder? Siehst du, hier konnte ich dich jeden Tag besuchen. Aber Barnaul, bis dorthin sind`s an die funfhundert Kilometer... Und die Kinder kann ich doch nicht allein zu Hause lassen."
"Reg dich nicht auf. Eigentlich, es steht noch dahin, ob ich fahre..."
Na ja, denkt Albert, sie urteilt eben von ihrem Standpunkt aus. Aber auch hier lie?e sich einen Ausweg finden.