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Den Nachkommen
Dominik Hollmann Einst lebten wir im schonen Wolgalande. Am Kar’man stand mein altes Vatershaus. Da kam der Krieg. Mit Freunden und Verwandten wir mu?ten nach Sibirien hinaus. Hart war der Krieg, der Hunger und die Froste. Es mangelte gar oft am lieben Brot. Doch schafften wir und muhten uns aufs Beste und langsam uberstanden wir die Not. Jahrzehntelang verachtet und entrechtet, aufs Schmahlichste verleumdet und verkannt. O denkt daran, ihr kunftigen Geschlechter, die ihr die Schmach der Vater nicht gekannt. Ihr Jungen lebt in Wohlstand und Vergnugen, zufrieden mit der Welt und eurem Aufenthalt. Denkt ihr daran, wie viele Manner liegen in Massengrabern dort im wilden Wald? Kein Kreuz, kein Denkmal zeigt die Grabesstatte und keine Tafel zahlt die Namen auf der Menschen, die vor Drangsal und vor Hunger zu fruh beendet ihren Lebenslauf. Verfaßt Ende 60-ger Jahre Veroffentlicht 1989 |