1.
Ein Traum
Dominik Hollmann
Nach langen und qualvollen Jahren
in ferner bewaldeter Schlucht
hab ich, meine Sehnsucht zu stillen,
die liebliche Heimat besucht.
Zwar wei? ich, dort darf ich nicht wohnen,
mir ist es von Oben versagt.
Wie oft hab ich das schon im Stillen
im Kreise der Freunde beklagt.
Doch scheut ich nicht Muh noch Beschwerden
und zog uber Taler und Hoh’n,
um einmal noch, wenigstens einmal
die Heimat, die Heimat zu sehn.
Das trauliche Mutterchen Wolga,
sie lachelt mich wehmutig an:
"Wo warst du so lange gewesen?
Was hab ich dir Boses getan?
Wahrhaftig du warst und du bleibst mir
mein armer, geachteter Sohn"-
so sagten die platschernden Wellen.
Das war meiner Sehnsucht zum Lohn.
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