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#15
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Die Aufgabe, diese Gebirge an Schutt
abzutragen und noch Brauchbares aus den Resten zu klauben, fiel in den ersten Nachkriegsjahren vor allem den Trummerfrauen zu. „Mit blo?en Handen haben wir Stahltrager, Balken und Steine aus den Gerollbergen gezogen“, erinnert sich Hildegard Brettschneider, die damals als 18-Jahrige in Dresden aufraumen half. Der Job war lebensgefahrlich. Viele Frauen starben unter einsturzenden Hauswanden, durch herabfallende Balken oder explodierende Blindganger. Es ging darum zu bergen, was wie - derverwertbar schien. Mangel herrschte schlie?lich an allem: Toilettenbecken, Herden, Rohren, Leitungen. Unbeschadigte Ziegel reichten die Frauen in Personenketten weiter, um sie am Stra?enrand mit kleinen Hammern vom restlichen Putz zu saubern. Der Schutt kam auf Pferdewagen. „Vier haben dann geschoben und eine von uns hat die Deichsel gelenkt“, sagt Brettschneider. „Das war unsere Jugend.“ Um die gro?te Wohnungsnot zu lindern, entstanden allerorts provisorische Unterkunfte, doch viele harrten monatelang in den Trummern ihrer Hauser aus. Verstarkt wurde das Elend noch durch Millionen Fluchtlinge, Vertriebene und „Displaced Persons“. In etlichen Stadten ihrer Besatzungszone errichtete die britische Armee lange Reihen und Blocke mit Nissenhutten, benannt nach einem kanadischen Ingenieur, der sich die halbrunden Wellblechhutten ausgedacht hatte. Praktisch daran war, dass ein paar Leute den Bausatz in wenigen Stunden zusammenfugen konnten. Allein in Hamburg gab es 29 derartige Siedlungen. Manchmal hausten bis zu drei Familien unter erbarmlichen Bedingungen in diesen rund 50 Quadratmeter gro?en halbierten Blechdosen, die im
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Снова светит солнце, снова светится душа, и пасмурно не будет больше никогда!!! |