Was Micksch und Schwier, aber auch Boos-Kruger (Forschung: Integration von Auslandern) festgestellt haben, bestatigt auch Wenzel: Die raumliche Nahe und Uberschaubarkeit sowie die Unmoglichkeit, Fremden dauerhaft ausweichen zu konnen, fordert polare Reaktionsmuster zutage. „Zum einen sind engagierte Formen der Unterstutzung und Hilfsbereitschaft beobachtbar und gleichzeitig auch gelebte Formen der Ablehnung und Distanz. Viele Dorfbewohner akzeptieren nicht das kulturelle Selbstbild der zugewanderten Aussiedler [...] Viele Aussiedler versuchen demgegenuber ihrer Zwitterstellung [...] und ihrem empfundenen Fremdsein durch Uberanpassung und durch Zuruckhaltung gerecht zu werden [...] Das gilt jedoch dezidiert nicht fur Jugendliche und junge Erwachsene der Altersgruppe 15 bis 25 Jahre, die in den landlichen Gemeinden und Kleinstadten zu wenige Ausbildungs-, Erwerbs- und Freizeitmoglichkeiten vorfinden und durch die neuen Lebensbedingungen und Lernanforderungen eine fundamentale Verunsicherung erfahren. Hinzu kommt der Zerfall der traditionellen Autoritatsstrukturen in den Aussiedlerfamilien. Sie versuchen, durch Selbstorganisation und durch Abschottung ein Gegengewicht zu schaffen gegen den verunsichernden Anpassungsdruck. [...] Soll mittelfristig der Integrationsprozess weiter voranschreiten, so scheint der Handlungsbedarf auch in landlichen Raumen mit Blick auf die zweite Generation besonders gro?.“ (Wenzel, 2003)
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Снова светит солнце, снова светится душа, и пасмурно не будет больше никогда!!!
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