[ALEKSO]

Spataussiedlerin: "Erfurt ist meine Stadt geworden"Zum 70. Jahrestagder Deportation der Deutschen aufgrund von Stalins "Erlass zurUbersiedlung der Deutschen in der UdSSR": Esther Goldberg sprach mitTamara Barabasch, Chefin der Erfurter Gruppe vom Verband der Spataussiedler,uber deren alte und neue Heimat.
Portrat
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Wieviele Deutsche leben in Erfurt,die in Russland geboren wurden?
Wir sind etwa3000 Frauen, Manner und Kinder. Aber wir kommen nicht nur aus Russlandsondern aus allen Teilen der Sowjetunion.
Wannsind Sie nach Erfurt gekommen?
Das war 2003.Zusammen mit meinem Mann und den beiden Tochtern sowie meiner Mutter kamen wirzunachst nach Friedland und nach Eisenberg.Eigentlich waren wir gern nach Hessengegangen, weil dort bereits Verwandte von uns leben. Aber heute sind wir froh,dass die Amter uns nach Erfurt geschickthaben. Ich fuhle mich gut in dieser Stadt, sie ist ein Stuck Zuhause geworden,und wir sind angekommen.
Woherkommen Sie?
Ich wurde in Kasachstangeboren. Meine Eltern und Gro?eltern wurden im August 1942 von Stalinaus der Wolgadeutschen Republik nach Kasachstandeportiert. Obwohl unsere Vorfahren zu dieser Zeit bereits 200 Jahre dortgelebt hatten, aber das hat nicht gezahlt. Dank Gorbatschow und Perestroikakonnten wird wieder nach Russlandzuruckkehren...
Was machen Sie in Erfurt?
Eigentlich binich ja Lehrerin fur Deutsch als Fremdsprache. Aber nun arbeite ich alsHausverwalterin in einem Ubergangswohnheim. Ehrenamtlich engagiere ich mich imVerein "Landsmannschaft der Deutschen aus Russland"und berate erwachsene Zuwanderer uber ihre Rechte und auch uber ihre Pflichten.Denn es gibt Fragen.
Bei demBegriff "Landsmannschaft" zuckt man zusammen.
Im Russischenklingt das Wort gar nicht so schlecht. Aber wir haben naturlich nichts miteiner Landsmannschaft zu tun. Wir wollen uns deshalb auch deutschlandweitumbenennen...
Anmerkung:Am 20. August wird es 14 Uhr im Festsaal des Rathauses eine Gedenkstunde zum70. Jahrestag der Deportation der Deutschen aufgrund von Stalins"Erlass zur Ubersiedlung der Deutschen in der UdSSR" geben.

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