Русская душа Гамбурга
...Hamburg, Neu-Allermohe. Mathilda, die Perserkatze, ist eine Deutsche, sagt Maria Stoll. Mathilda schnurrt um ihre Beine und tapst uber den Laminat-Fu?boden. Stoll wohnt seit einem halben Jahr in ihrer kleinen Wohnung, sie hat es sich nett gemacht in dem sudostlichen Stadtteil von Hamburg. Mit Blumen, in Vasen und auf die Tapete gedruckt. Wei?es Sofa, schwarzer Tisch. Vorher hat sie in Bergedorf und in Schleswig-Holstein gewohnt. Und davor in Taschkent, Usbekistan. Als Teil der deutschen Minderheit. "Da waren wir stolz drauf, auf das Deutschsein", sagt die 43-Jahrige. Sie wollte in diesem Land leben, von dem sie wusste, dass die Knodel aus ihm kommen. Und in dem man "Gute Nacht" sagt. Das waren fast die einzigen deutschen Worter, die sie sprechen konnte, als sie 1994 nach Deutschland kam. Die Mutter, die Geschwister und deren Familien, die eigene Familie mit den zwei Kindern: Es war eine ganze Sippe, die in einem fremden Land einen Neuanfang wagte. Dort ging es Stoll schlecht, zwei Jahre lang weinte sie nur. Weil sie alles aufgegeben hatte: die Wohnung, die Freunde, den Job als Moderatorin beim Fernsehen. In Deutschland waren ihre Qualifikationen nichts wert, sie holte sich bei ihren Bewerbungstouren nur Absagen. Aber als sie noch einmal nach Usbekistan reiste, stellte sie fest: Das war nicht mehr ihr Zuhause. Es hatte sich vieles verandert, sie vertrug das Essen nicht mehr. "Ich hatte mich an Deutschland gewohnt", erinnert sich Stoll. Nachdem sie in Hamburg Veranstaltungen fur ihre russischen Landsleute organisiert, bei einer russischsprachigen Zeitung und als selbststandige Trockenbaumonteurin gearbeitet hat, hat sie mittlerweile eine Beschaftigung im Kinder- und Familienzentrum Neu-Allermohe. Dort leben, wie in Nettelnburg und Lohbrugge, viele Russen. Aber eigentlich stort sie das. "Das finde ich nicht gut, dass hier so viele Russen sind", erklart sie. Obwohl die meisten ihrer Bekannten dieselbe Geschichte haben wie sie. "Wir mogen Deutschland, haben aber viel verloren, weil wir nicht mehr wissen, wo unsere Heimat ist."
Sie sind Deutsche gewesen in Russland, und in Deutschland sind sie Russen.
Und deswegen will Stoll eigentlich "etwas Drittes" sein. Weder Deutsch, noch Russisch. Und russische Limonade trinken. Der Geschmack, er ist ihr Zuhause.
...Katja Hille, die Studentin, ist jung, und sie kann trotzdem Russisch. "Die Sprache meiner Traume ist Russisch", sagt die 28-Jahrige. Sie ist nie ganz hier in Hamburg, ihrer neuen Heimat.
***********.abendblatt.de/vermischtes/journal/leben/article597980/Hamburgs-russische-Seele.html
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