Anzahl Tote: unbekannt
*Die Verbannung der Deutsch-Russen dauert auch nach dem Krieg an und wird 1948 gesetzlich auf Dauer festgeschrieben. Barackenartige Unterkunfte und menschenunwurdige Zustande bleiben.
*Auch die kulturelle und schulische Russifizierung der Russlanddeutschen geht weiter. Jene, die bei Kriegsbeginn aufgrund fruherer Umsiedlungen und Vertreibungen bereits in Westsibirien und Kasachstan leben, stehen unter lokaler Kommandantur, d.h. sie mussen sich in regelma?igen Abstanden bei den Behorden melden und durfen ihre Wohnorte nicht verlassen. Von einer autonomen deutschen Republik an der Wolga wagt niemand mehr zu traumen.
*Erst nach dem Staatsbesuch Konrad Adenauers 1955, der Entstalinisierung werden die Russlanddeutschen im Rahmen des Chruschtschowschen „Tauwetters“ amnestiert und 1956 aus den Sondersiedlungen entlassen. * *
*In ihre ursprunglichen Wohngebiete durfen sie allerdings nicht zuruck. Stattdessen durfen sie sich in wenigen Gebieten ostlich des Urals, wo die sowjetische Schwer- und Rustungsindustrie hin verlegt wurde, ansiedeln.
*Die Frage, wie viele Russlanddeutsche letztlich in der Verbannung, in den Sondersiedlungen, auf dem Weg dorthin oder in der Arbeitsarmee umgekommen sind, ist bis heute nicht geklart. Offiziell sind es 45.000 Tote, einschlie?lich „der auf naturlichem Wege Gestorbenen“. Diese Zahl wird von einigen Forschern jedoch als zu niedrig eingeschatzt. Manche Forscher gehen von etwa 700.000 Verstorbenen aus.
__________________
Carpe diem, quam minimum credula postero.
|