[DORIAN GAY]

4.
Ich wurde M. К. gern ermuntern, doch ich wage es nicht. WladimirAlexandrowitsch ist in der Vergangenheit nicht durch gute Tatenaufgefallen. Heute hat er schier uneingeschrankteMachtbefugnisse, doch das Volk hat ihm sein Vertrauen auf Kreditgeschenkt. Wird er es rechtfertigen, sollen ihm Ehre und Dank zuteilwerden. М.К. *sehnt den Tag herbei, da sie aus demKrankenhaus entlassen wird. Ende Januar mu?te sie sich einerrelativ unkomplizierten Operation unterziehen - man entfernteFurunkel. Dann verbrachte sie eine Nacht zu Hause - man kann sichdenken, unter welchen Bedingungen - und wurde am nachsten Tagmit einem Unfallwagen in die neurologische Station des SlawgoroderZentralen Rayonkrankenhauses gefahren.
Wieviel Geduld, Mutund Standhaftigkeit mu? einer aufbringen, um sein Leben langEntbehrungen, Krankungen, Erniedrigungen und Armut angesichtsder prunkvollen Gemachter der Partei- und Staatsfunktionareertragen zu konnen! Und nun gingen Maria Petrowna die Nerwendurch...
Tatjana Istschenko,die behandelnde Arztin, weckte in mir Hoffnung: "PsychischeStorungen habe ich bei M. К. nicht festgestellt".Das Krankenhaus in Slawgorod hat keine guten Diagnoseausrustungen,deshalb wurde M. K. zur Regionsklinik nach Barnaul geschickt.Vorlaufige Diagnose: Vestibulopathie, ein Syndrom vielerKrankheiten, so auch, wenn man es mit den Nerven hat.
"Ach, wennM. К. mit ihren Problemen die einzige in der Stadt ware...",sagte mir wehen Herzens Tamara Gorbunowa, Vorsitzende derkinderreichen Familien".