[ALEKSO]

Ein Wunder, das nie geschah
Wie die Zarentochter von Russlanddeutschen gerettet wurden

Das Buch von Herta Vogel „Sie versprachen das Paradies und schufen die Holle“ ist eine Sammlung von Novellen, Kurzgeschichten und Erzahlungen mit biographischem Hintergrund aus der UdSSR und einem komplexen Exkurs in die sowjetische Geschichte.
Der Kampf des Einzelnen, der ganzen Gesellschaftsschichten oder auch der Volker um das Uberleben spiegelte sich in allen Texten wider. Wie in dem Auszug „Ironie der Geschichte“ (Handlung in Russland in den Jahren 1912-1922) aus dem Roman von Herta Vogel „Lebensmelodie“, so auch in Erinnerungen von Viktoria Jungblut „Vertrieben aus dem Paradies“ uber das Leben der wolgadeutschen Familie Strack, die schon in den 30er Jahren als „Kulaken“ in den beruchtigten „Karlag“ verschleppt wurde, scheinen die *Schicksale der Helden durch soziale Zeitgeschehnisse unabwendbar. *Auch die Zwangsarbeit in den Kriegsjahren, die von Gerhard Bergmann in „Minderjahrige in Iwdel“ beschrieben wird, stellte schicksalhafte Ereignisse des 20.Jahunderts in der UdSSR dar.
Spannend und wie eine historische Abendteuergeschichte liest sich der Romanauszug von Herta Vogel uber das Schicksal der Zarenfamilie und die ratselhafte Rettung der Prinzessinnen durch Russlanddeutsche. Ein Wunder, das nie geschah...
Die Erinnerungen von Adina Joos, Martha Neufeld, Peter Wiens und Viktor Schafer eroffnen dem Leser einen tiefen Einblick in die Schicksale verschiedener russlanddeutscher Familien, deren Vorfahren mit gro?en Hoffnungen nach Russland kamen und deren Mitglieder im 20. Jahrhundert mit vielen Strapazen und Schlagen zu kampfen hatten. Wenn es sich um die hungrige Kindheit oder den mutigen Kampf fur Auswanderung nach Deutschland handelt, sind die Schilderungen prazise und gefuhlsbetont.
Auch die Kurzgeschichten von Herta Vogel lesen sich in einem Atemzug. Immer spannend bilden sie eine Mosaik von Themen aus der Vergangenheit und dem Alltag, vom Personlichen und Typischen fur ein ganzes Land, fur eine Welt, die von kommunistischen Traumern geschaffen und gepragt, missbraucht und verfalscht wurde.
Obwohl statt einem versprochenem Paradies sich fur viele Russlanddeutsche ein steiniger Weg in die Holle bahnte, findet man in diesem Sammelwerk auch Beschreibungen, wie die Helden das seltenvorkommende Gute und Schone in ihrem Leben empfanden.

Das Buch von Herta Vogel „Sie versprachen das Paradies und schufen die Holle“, erschienen im MV-Verlag, ISBN 978-3-86991-031-4, ist im Buchhandel fur 17,50 zu erwerben.