[ALEKSO]

Музыкальная солянка сибирячки Лены
От классического русского романса до современного кича
Nicht nur die "heile Welt" Sie ist viel mehr als eine Schlagersangerin: Helene Fischer. Fur ihr Konzert in Chemnitz hatte sie ein Orchester mitgebracht
Was Helene Fischer am Sonntag in Chemnitz ablieferte, beruhrte allenfalls nur noch am Rande das Schunkel- und Klatsch-Universum, in dem sich die schone 26-Jahrige einst in die Herzen ihrer Fans gesungen hatte...Die Grande Dame sang sich quer durch den musikalischen Gemusegarten, fuhr dafur sogar ein 38-kopfiges Orchester auf und lie? die beinahe ausverkaufte Arena Zeuge ihres kunstlerischen Wandels werden. Eine Show ohne Motto - voller Rock, Pop, Musicals, Romanzen und Volkslieder: Was zunachst wahllos zusammengewurfelt klingt, spinnt sich die vielseitige Sangerin problemlos zu einem roten Faden zurecht.
Zu ihren verschiedenen musikalischen Rollen gehoren unzahlige Garderobenwechsel. Singt die in Krasnojarsk geborene Russlanddeutsche ihre Lieblingslieder aus der Heimat, taucht sie in eleganter roter Tracht auf. Shirley Basseys "Big Spender" schmettert sie hingegen im Variete-Kleidchen, um sich gleich danach dem tosend beklatschten "Cats"-Evergreen "Memories" zu widmen. In den gro?en Broadway-Stucken fuhlt sich die ausgebildete Musical-Sangerin ohnehin am meisten zu Hause - horbar auch daran, dass sie selbst die akrobatischsten Buhnen-Wirbeleien nicht aus der Puste bringen....Spatestens dann wird klar: Die Frau mit der scheinbar allmachtigen, glockenhellen Stimme will viel mehr als nur die "heile Welt" des Schlagers besingen...Auch "We will rock you" kommt ihr gerade recht, um sich dann im sexy Leder-Outfit an einem Seil auf die Buhne herabzulassen. Dass Queen zu ihren Lieblingsbands gehort, macht sie mit drei weiteren Songs deutlich - am schonsten mit "Who wants to live forever" in der Orchester-Version.
Fur traumhafte Stucke wie dieses konnen die Musiker des Opern- und Ballett-Theaters Wei?russlands am meisten beitragen: Die Uber-Ballade "Du hast mein Herz beruhrt" verzauberten sie in eine zu Tranen ruhrende Sinfonie. Grund genug fur Helene, immer wieder mit dem charmanten Hornisten Igor zu flirten oder mit ihrer erfrischenden Art dem renommierten Dirigenten Wilhelm Keitel den Taktstock fur eine Slapstick-Einlage zu stibitzen. Ein wenig gekunstelt hingegen kommt das Duett "The Prayer" daher, fur das die Kuschelrock-Legende Michael Bolton auf der Leinwand eingeblendet wird.
Und kurz bevor der Kitsch "Im Reigen der Gefuhle" uberhandnimmt, wird doch noch die gro?e Schlager-Party eingelautet: "Mitten im Paradies" und "Alles oder gar nichts" sind die Hits zum Mitschwingen und Mitsingen, bei denen das Chemnitzer Publikum in Richtung Buhne sturmt. Als Dank gibt es viel Applaus und Blumen - und dann die Louis-Armstrong-Zugabe "What A Wonderful World".
freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/Nicht-nur-die-heile-Welt-artikel7665091.php