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  #218  
Старый 04.09.2010, 04:55
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ALEKSO ALEKSO вне форума
 
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Geradezu verniedlichend fiel die Schilderung der Behandlung des gro?ten Teils der Russlanddeutschen durch die sowjetischen Behorden aus: “Etwa 900.000 Deutschrussen wurden umgesiedelt. Alle arbeitsfahigen Manner und Frauen mussten Schwerstarbeit leisten; dabei wurden Familien getrennt, Kinder oft in Heimen oder in russischen Familien untergebracht.” Es war Deportation, nicht Umsiedlung. Die jahrelange Trennung von Frauen und Mannern hatte einen rapiden Geburtenruckgang zur Folge. Die unmenschlich harten Arbeits- und Lebensbedingungen, unter denen Schwerstarbeit in den “Arbeitskolonnen” geleistet werden musste, wird auch von russischen Historikern als vorsatzliche Vernichtung, d.h. Genozid bezeichnet. Die Hunderttausenden von toten und gesundheitlich dauerhaft geschadigten Russlanddeutschen fanden in dem Schulbuch keine Erwahnung. Es wird nicht deutlich, worin das kollektive Kriegsfolgeschicksal begrundet ist.
Vollig unangemessen und sachlich falsch ist die Darstellung der Zeit wahrend der deutschen Besatzung der Ukraine. Es ist zutreffend, dass die sowjetischen Behorden es wegen des schnellen Vormarsches der deutschen Truppen nicht geschafft hatten, die in westlichen Gebieten der Sowjetunion lebenden Deutschen nach Osten zu deportieren. Wohlgemerkt: Die sowjetischen Behorden deportierten Deutsche!
Die Buchautoren schreiben: “Sie (die zuruckgelassenen Deutschen) wurden von den deutschen Besatzern zu Deutschen erklart.” Dahinter steckt unausgesprochen die Erfassung mittels der “Deutschen Volksliste Ukraine”. Mit diesem rassistischen Verwaltungsinstrument wurden die Deutschen in den besetzten Gebieten der Sowjetunion (wie zuvor beispielsweise in Polen) auf ihre Tauglichkeit fur Siedlungsprojekte des national-sozialistischen Regimes gemustert. Die Musterung war von Behorden des Deutschen Reiches angeordnet und fur jedermann obligatorisch durchgefuhrt worden.
Der Satz “Ihnen wurde die Moglichkeit gegeben, in die bereits von den Deutschen eroberten Gebiete in Polen einzuwandern oder aber dort zu bleiben, wo sie waren.” zeugt vom Fehlen elementarer Kenntnisse uber das Wesen eines totalitaren Staates. Wer hatte im Dritten Reich unter Kriegbedingungen das Recht der Wahl seines Aufenthaltsortes?
Fur die unter deutsche Besatzung gekommenen circa 350.000 Deutschen in der Ukraine waren vor allem die “Neue Agrarordnung” vom 15. Februar 1942 und die Erfassung durch die “Deutsche Volksliste Ukraine” von Bedeutung. Eine Reprivatisierung des nach 1917 bzw. 1920 nationalisierten Grund und Bodens fand nicht statt. Es wurde lediglich der Umfang des Hoflandes von 0,5 ha auf 1 ha pro Hof erweitert. Gleichzeitig wurden die Abgaben erhoht. Kolchosen wurden in Gemeinwirtschaften umgewandelt und unter die Leitung reichsdeutscher Landwirtschaftsfuhrer gestellt.
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