Wolgaheimat
Mein Heimatland - mein Wolgastrand!
In weiter, weiter Ferne
denk ich, verrufen und verbannt,
umwogt von hei?em Wustensand
an deine hellen Sterne,
an deine Bache, himmelblau,
an deine trauten Lieder,
an deine Flur im Morgentau...
О Wolgagau, о Heimatau,
wann sehen wir uns wieder?
Wir scheuten Muhe nicht und Flei?,
о heimatliche Erde,
wir dungten dich mit Blut und Schwei?
und wunschten eins uns nur zum Preis,
dass dich kein Feind gefahrde.
Wir glaubten uns in sichrer Hut
im Sowjetheimatlande
und weihten ihm des Herzens Glut,
erkampften uns mit Todesmut
ein Heim am Wolgastrande.
Ich hatte einen treuen Hund,
der laut und bitter klagte,
als man mich schwach und ungesund,
ganz ohne Schuld und ohne Grund
aus meinem Haus verjagte.
Er witterte doch wohl Verrat
und klaffte, protestierte,
als mich ein fremder Strafsoldat,
dem nie ich etwas Boses tat,
zum Bahnhof eskortierte.
Von Moskau kam das harte Wort,
mit Meuchelhand geschrieben:
Ich musste von der Wolga fort -
aus meiner Vater Heimatort,
von allen meinen Lieben,
vom Bach, wo meine Wiege stand,
wo oftmals ich gesessen,
bis fern im West die Sonne schwand...
О Heimatstrand, о Wolgaland,
wie konnt ich dich vergessen
|