Mein Urgro?vater Johann Gottlieb Martin, geb 1862 im Stahl am Karaman, ist im Jahre 1900 mit der Familie (zwei Sohne und eine Tochter, die bei der Umsiedlung bei einem Zugumgluck uns Leben kam) auf der Suche nach freien Land in das deutsche Dorf, Hauf bei Omsk/Sibirien, umgesiedelt. Deshalb konnten sie im Jahre 1941 nicht mehr deportiert werden, sie waren schon in Sibirien. Im Sommer 1937 wurde mein Gro?vater, Gottlieb Martin geb 1886 in Stahl mit seinem jungeren Bruder, Karl Martin, geb. 1902 in Hauf (im Jahre 1943 im GULAG an Hunger gestorben), verhaftet. Wie er spater erzahlte, wurde jede Nacht eine Gruppe von Insassen, aufgerufen, auf Lastwagen verladen, und am Stadtrand (Sagorodnjaja Roscha) erscho?en. Eines Tages wurde verkundet, dass morgen die Martin?s mit ihren Sachen abgeholt werden. Konnen sie sich vorstellen, wie sie diesen Tag und die kommende Nacht uberlebt haben. Aber, Gott wollte es noch nicht so, sie sollten noch mehr von Stalins Grausamkeiten uberleben, am nagsten Tag wurden sie freigelassen. In den GULAG wurden Manner bis 55 eingeliefer. Meinem Gro?vater, im fehlte noch ein Monat, wurde auch eingeliefert. Im Jahre 1943 verlie? er den Gulag, wurde verhaftet und bekam 8 Jahren Haft fur den "selbststandigen" verlassn des GULAG?s. Mein Vater, geb. 1913 in Hauf/Omsk, wurde in Jahre 1937 in die Rote Armee, sah aber kein Gewehr. Stattdessen bekam er einen Spatten, ein Brecheisen, und einen "Lastwagen mit einem Rad". Er hatte im Ussuri (Fernem Osten) am Bau einer Eisenbahn gearbeitet. *Im Jahre 1940 wurde er wieder "einberufen" und Richtung Finnland verfrachtet. An der "Befreiung" Finnlands hatte er nicht mehr teilgenommen, es wurde Waffenstillstand geschlo?en. Im Januar 1942 (mit der ersten Gruppe aus dem Dorf) wurde er in die Tajga unter der Bewachung des NKVD *eingesetzt. Im Winnter haben sie Baume gefallt, zum Uter geschleppt, und im Fruhling, beim Eislauf die Baume in Flo?en (im Eiskalten Wasser) gebunden und transportiert. Wenn sie zum Lagerfeuer sich zu erwarmen gingen (wo der NKVD-Mann sa?) war es von einen Seite hei?, und an der anderen Seite frohr die Kleidung hart. Er wurde im Jahre 1946 "entlassen", war standig krank und starb mit 46 (wir waren schon 7 Kinder) im Jahre 1960. Das sind Ausschnitte aus dem Leben meiner Familie (vaterlicherseite). Der Gro?tater mutterlicherseite, wegen seine Versuche, die SU zu verlassen, wurde im Jahre 1938 einfach erscho?en.
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