Der Parteitag verabschiedet eine Satzung sowie ein Grundsatzprogramm, in dem sich die SED u.a. zur "Herstellung der Einheit Deutschlands als antifaschistische, parlamentarisch-demokratische Republik" bekennt. Vertreter der SPD und KPD wurdigen die Vereinigung zur SED als Uberwindung der Spaltung der Arbeitskrafte und als lang ersehnte "Neugeburt der Arbeitsbewegung"in Deutschland. Als Parteiorgan der SED erscheint am 23.04. die erste Ausgabe "Neues Deutschland", die mit einer Anfangslage von rd. 400 000 Exemplare die gro?te Zeitung der Sovjetzone ist. Die KPD-Fuhrung hatte seit Herbst 1945 auf eine Vereinigung ihrer Partei mit den Sozialdemokraten gedrangt- zum Teil mit starker Unterstutzung durch Offiziere der SMA in Deutschland Zahlreiche Sozialdemokraten wehrten sich gegen den massiven Druck, mit denen eine Vereinigung der beiden Parteien vorangetrieben wurden. Die SED legt in ihrem auf den Grundungsparteitag beschlo?enen u.a. einen Katalog von Forderungen vor, in dem die "Bestrafung aller Kriegsschuldigen und Kriegsverbrecher" die "Beseitigung der kapitalistischen Monopole" und das sofortige"Entmachtung der Gro?grundbesitzer" verlangt wird. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war sowohl in der KPD als durchaus auch in der SPD der Wunsch nach Schaffung einer einheitlichen deutschen Arbeitapartei weit verbreitet. Als in der Sovjetzone wieder politische Parteien zugelassen wurden, lehnte die KPD die Fusion beider Parteien zunachst ab - in der Hoffnung zur starksten Linkspartei, dass die Sozialdemokraten weit mehr Zulauf erhielten als die LPD, deren Fuhrung daraufhin doch auf eine Fusion der beiden Arbeitsparteien setzte
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