(Fortsetzung)
Irgendwann wird es wahrscheinlich keine Schalter mehr geben,an denen man mit irgendwelchen Beamten sprechen kann.Wahrscheinlich wird auch jede Form von Bargeld abgeschafft werden.Schwer vorzustellen,oder? Aber wahrscheinlich war es fur unsere Gro?eltern auch einmal schwer,sich vorzustellen,dass man dem Vermieter die Miete am Beginn eines Monats nicht bar in die Hand drucken,sondern sie ihm in Form eines Dauerauftrags uberweisen wurde,ohne jemals faktisch Geld in den Handen gehabt zu haben.
Zurzeit arbeiten die Banken noch mit einem "milden Druck",indem sie auf oben beschriebene Weise das Gewollte pramieren und das Ungewollte sanktionieren.Bald aber werden sie sicherlich zu harteren Mitteln greifen,die keine Wahl mehr zulassen werden.Gewisse Dienstleistungen werden einfach nicht mehr angeboten.
Die Vorteile fur die Bank sind offensichtlich.Je weniger Publikumsverkehr eine Bank an ihren Schalter hat,desto weniger Personal muss sie beschaftigen,desto mehr Kosten spart sie also auch im Personalsektor ein.Das Motto der Bank lautet:Warum sollten wir das tun,was der Kunde eigentlich selbst tun konnte.Zugegeben:-Die Banken mussen naturlich auch etwas inverstieren,um dies zu ermoglichen,aber diese Kosten amortisieren sich schnell.
Die Vorteile fur den Kunden sind ebenso offensichtlich:Es gibt keine langen Wartezeiten am Schalter.Vielmehr kann man Geld uberweisen,wann man will und von wo man will,von zu Hause oder auch unterwegs.Am Anfang wird das etwas gewohnungsbedurftig sein,dann aber sehr bequem und effizient.Man ist in jeder Beziehung unabhangig von anderen.Fast konnte man meinen,es sei ein echtes Geschaft,wenn sowohl Kunde als auch Bank einen Vorteil haben.Aber ist das wirklich so?
Eine der gro?en Errungenschaften meines neuen Kontos bestand darin,unter anderem zwei Bankkarten,aber auch eine Kreditkarte zu besitzen,die es mir nun endlich ermoglichte,auch im Internet zu kaufen und zu verkaufen.Endlich konnte ich eigenstandig Fluge bei Ryanair buchen,Bucher bei Amazon und einen Laserpointer in China bestellen.Ich konnte jetzt im gro?en Stil kaufen und verkaufen.
Gleichzeitig aber wachst auch die Anzahl der Chipkarten in meinem Geldbeutel.Neben den oben genannten habe ich jetzt eine Krankenkassen-Karte,die mir vom Gesundheitsministerium geschickt wurde.Daneben eine Unzahl von anderen Karten,die nicht uber einen Chip verfugen:eine fur die Bibliothek,eine zum Kopieren,eine fur den Fotoshop etc.,etc....
Ich habe jetzt eigens fur die Unzahl von Karten einen Kartenhalter gekauft.Da ich von einem gewissen Sammeltrieb besessen bin,erfullt mich der Anblick dieses Sammelsuriums sogar mit einem gewissen Stolz.Obwohl ich mir manchmal denke,dass es fast noch gunstiger ware,eine einzige Karte zu besitzen,mit der ich alle notwendigen Aktionen ausfuhren konnte.Das ware der Gipfel der Bequemlichkeit!
(Fortsetzung folgt)
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