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Старый 01.11.2011, 04:29
MelocotoN
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PolitikKandidat mit Haken
Samstag, 01.10.2011, 00:00 ·von FOCUS-Korrespondent Boris Reitschuster (Moskau)
In der deutschen Wirtschaft sind nicht alle unglucklich uber das Comeback eines Autokraten: was sie an Wladimir Putin schatzen
Seine Freunde nennen Wladimir Putin „Nemez“ – den „Deutschen“, weil er flie?end Deutsch spricht. Seine Gegner haben dem Noch-Premier, der bis 1990 in Dresden als KGB-Oberst tatig war, einen anderen Spitznamen verpasst: „Genosse Stasi“.
FOCUS Magazin | Nr. 40 (2011)
Wenn bei der gesteuerten Prasidentschaftswahl im Marz 2012 kein Wunder geschieht, wird der Mann mit dem Faible fur Deutschland wieder in den Kreml einziehen. Seine Kandidatur kundigte er kurzlich vor mehr als 11 000 jubelnden Anhangern an.
Grund zum Feiern hatten damit auch die Deutschen, hei?t es aus dem Kreml-Lager: „Schon allein Putins Deutschkenntnisse erleichtern die politischen Kontakte und schaffen besondere Vertraulichkeit in den Gesprachen“, sagt etwa Andrej Klimow, Duma-Abgeordneter von Putins Partei Einiges Russland. In Deutschland dagegen lost die Absichtserklarung des 58-Jahrigen, der bereits von 2000 bis 2008 im Kreml herrschte, wenig Euphorie aus. Selbst die sonst so lautstarken Putin-Fursprecher wie Alt-Bundeskanzler Gerhard Schroder hielten sich bedeckt, als die Nachricht die Runde machte.
Die Rochade widerspricht nicht nur dem Geist der russischen Verfassung. Sie konterkariert auch die Russland-Politik der Bundesregierung: Angela Merkel setzte ganz auf den vermeintlichen Reformer Dimitrij Medwedew – und zeigte Putin eher die kalte Schulter. Nach Ansicht der Opposition ging die Kanzlerin damit einer geschickten Inszenierung auf den Leim. „Nun ist endgultig offensichtlich, dass Medwedew eine Marionette ist“, findet Volker Beck, Fraktionsgeschaftsfuhrer der Grunen im Bundestag. Wer aber glaube, Putins Ruckkehr sorge fur Kontinuitat und Verlasslichkeit, sei naiv, sagt Beck.
„Solange die Machtfrage nicht durch Wahlen entschieden wird, sondern durch irgendwelche Absprachen, fehlt es Russland an wirklicher Stabilitat“, mahnt auch Ruprecht Polenz (CDU), Vorsitzender des Auswartigen Ausschusses im Bundestag. Ohne Rechtsstaatlichkeit und Einhaltung der Menschenrechte sei eine Demokratisierung nicht moglich. Die Ruckkehr Putins werde die Partnerschaft zwischen Deutschland und Russland nicht erleichtern.
Optimistischere Tone kommen dagegen aus der Wirtschaft: „Putin ist ein Kenner Deutschlands. Wir haben mit ihm in den vergangenen elf Jahren bereits zusammengearbeitet. In seiner ersten Amtszeit als Prasident wurden viele Initiativen ins Leben gerufen, die heute noch die deutschrussischen Beziehungen ma?geblich bestimmen“, lobt Rainer Lindner vom Ostausschuss der deutschen Wirtschaft. Die Wirtschaftsbeziehungen stunden auf einem soliden Fundament.
Der russische Historiker Boris Orlow erwartet von Putins Ruckkehr kaum Veranderungen. Allerdings aus ganz anderen Grunden:
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