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Старый 19.08.2011, 20:37
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gainst gainst вне форума
 
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Inmitten des Zeitgeschehens
Zwar absolvierte Belger die – kasachische - Aul-Schule mit ausgezeichneten Noten, arbeitete als Lehrer, schaffte es sogar, ein Studium an der Kasachischen Padagogischen Abai-Hochschule zu absolvieren. Er arbeitete als Lehrer fur Russisch und Literatur, durfte nach zwei Jahren selbst die Aspirantur (Doktorantur) an seiner alma mater beziehen und konnte sich schlie?lich der literarischen Tatigkeit widmen.
Aber die Deportation, die Kommandantur-Schmach, die Diskriminierungen und Erniedrigungen lassen den inzwischen Funfundsiebzigjahrigen nicht los. Und sein dank seiner Lebensleistung erarbeitetes hohes Ansehen eines Deutsch, Russisch und Kasachisch beherrschenden Schriftstellers, Literaturwissenschaftlers, Kritikers, Verlegers und Mitbegrunders des Kasachischen PEN-Klubs haben daran nichts geandert. So fuhrt Belger in seinem Roman „Das Haus des Heimatlosen“ (Dom skital’ca) vor, welches Trauma der Verlust der Heimat fur ihn bedeutet hat. Sein ganzes Leben. Er macht die Deportation und Entrechtung der Wolgadeutschen, die viele Jahre nach dem Kriege nur wegen ihrer deutschen Volkszugehorigkeit sozial erniedrigt und diskriminiert worden sind, zum politisch-historischen Hintergrund des Romans.
Und das ist au?erst aktuell. Denn das unverdiente und ungesuhnte Leid der Deutschen aus Russland hat auch die deutsche Offentlichkeit noch nicht erkannt. Nur dadurch lasst sich die Tatsache erklaren, dass heutzutage sogar versucht wird, die Russlanddeutschen in das Prokrustesbett der „Nazi“-Helfershelfer zu zwingen, wozu sich seinerzeit nicht einmal die Kommunisten verstiegen haben. Herold Belger zerstort diesen Mythos. Und nicht nur mit seinem Roman „Dom skital’ca“, sondern auch mit dem Roman „Tujuk su“ und vielen anderen seiner Werke, deren Ubersetzung ins Deutsche bestimmt eine hohe Resonanz erfahren wurde.
Eines seiner Bucher, das noch zu Sowjetzeiten erschienen ist, hei?t „Inmitten des Zeitgeschehens“, ein Titel, mit dem man sein ganzes Leben uberschreiten konnte. In seinem Haus gehen nach wie vor unzahlige Gaste aus und ein. Und es sind nicht nur Schriftstellerkollegen, Herausgeber, Lyriker und Ubersetzer, sondern auch ehemalige Kommilitonen, Freunde, Gaste aus dem Ausland. Seine Korrespondenz macht den Brieftragern zu schaffen. Seine Kontakte mit deutsch schreibenden Autoren, die die ehemalige Sowjetunion fur immer verlassen haben und nun in der Bundesrepublik zu Hause sind, rei?en nicht ab. Er kennt die Problematik seiner Landsleute und Kollegen sowohl in Kasachstan als auch in der Bundesrepublik Deutschland. Denn er gehort zu ihnen. Hier wie dort.
2009
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Снова светит солнце, снова светится душа, и пасмурно не будет больше никогда!!!
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