Viele Sprachfachleute sind der gleichen Meinung. Die Bucher seien „ganz nett“, meint etwa Peter Schlobinski an der Uni Hannover. Aber sie zeichneten ein falsches Bild. Jugendsprache als solche gebe es namlich gar nicht: Es sei ein ziemlicher Unterschied, ob Zwolfjahrige auf dem Schulhof uber Lehrer lastern oder Funfzehnjahrige beim Skaten in der Halfpipe fachsimpeln. In den Buchern aber schnurrt alles auf ein paar Vokabeln zusammen und passt dann in jede Tasche.
Mehr als nur Tussi oder geil
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Die Frage ist nur: In wessen Tasche? Haufig auch in die Erwachsener, hei?t es einstimmig bei den Worterbuch-Machern Pons und Langenscheidt. Oft wurden Titel im Vorbeigehen mitgenommen, sagt eine Pons-Sprecherin. Das Geschaft lauft. In diesem Jahr lasst Langenscheidt zum ersten Mal auch ein „Jugendwort des Jahres“ wahlen. Der Werbegag kommt an. 25 000 Leute haben in den ersten zwei Monaten online abgestimmt.
So etwas argert Eva Neuland. „Jugendsprache wird zum Konsumgut“, sagt die Sprachforscherin von der Uni Wuppertal. Dabei sei Jugendsprache viel mehr als eine Ansammlung von Au?erungen wie ey, Tussi oder geil. „Sie bedeutet auch frotzeln, lastern, herumalbern, ironisieren und karikieren, sich uber jemanden lustig machen“, sagt sie.
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Снова светит солнце, снова светится душа, и пасмурно не будет больше никогда!!!
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