Sicher - viele Russlanddeutsche sprechen noch heute schlecht Deutsch. Sie haben wenig Gelegenheit gehabt, es zu lernen. Lange war es verboten gewesen, Deutsch in der offentlichkeit zu sprechen. Und auch als es nicht mehr direkt verboten war, wurde es meist nicht geschatzt, wenn man als Russlanddeutscher in der offentlichkeit Deutsch sprach. Der Kindergarten, die Schule, das Militar, der Rundfunk und das Fernsehen und der Arbeitsplatz war Russisch. Die Russlanddeutschen lebten nicht mehr wie fruher in den deutschen Dorfern oder "Rayons". Kein Wunder, dass viele kein Deutsch mehr sprachen oder es nur schlecht beherrschten. Aber wenn sie in der ganzen Zeit der Verfolgung als Nationalitat "Deutsch" angaben, wenn sie ihren deutschen Familiennamen beibehielten, dann sind sie bessere Deutsche als gut deutsch sprechende "Bundesburger", die vom deutschen Volk nur schlecht reden. Manchmal kann man von solchen "Deutschen" horen "Die Russlanddeutschen sollen froh sein, dass sie keine Deutschen sein mussen!" Sie wollen aber Deutsche sein. Und wenn sie sich manchmal in eine russlanddeutsches "Ghetto" zuruckziehen, dann erinnert das auch an die "Heimatvertriebenen" nach 1945, die sich bei der Ablehnung durch die Einheimischen - die gab es auch damals! - in die Landsmannschaften zuruckzogen! Was blieb ihnen denn auch anderes ubrig?
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Снова светит солнце, снова светится душа, и пасмурно не будет больше никогда!!!
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