![]() |
Zeittafel zur Geschichte der Russlanddeutschen
1727 In der neuen russischen Hauptstadt St. Petersburg erscheint die erste deutsche Zeitung, die spatere "St. Petersburger Zeitung" (verboten 1916). 22.07. Einladungsmanifest der Zarin Katharina II., vor allem 1763 an Handwerker und Ackerbauern. Es beginnt die Zeit der Masseneinwanderung deutscher und anderen Aslander.
|
1764- An der Wolga werden 104 deutsche Siedlungen 1773 (Kolonien) angelegt, 45 auf der Bergseite (rechtes Wolgaufer) und 59 auf der Wiesenseite; 66 Kolonien sind lutherisch, 38 katholisch. In Saratow konstituiert sich eine evangelische Gemeinde.
|
1765 Grundung der Herrnhuter Kolonie Sarepta (heute Teil von Wolgograd); im Umkreis von St. Perersburg entstehen die "Nordlichen Kolonien", in Neurussland die Belowescher Kolonien bei Kiew.
|
1789 In Chortitza und Rosental am Dnjepr entstehen die ersten Kolonien deutschen Menoniten in der Sudukraine.
|
1800 Gnadenprivileg Pauls I. fur die Mennoniten.
|
1804- Wurttemberger, Pfalzer, Badener und Elsasser folgen 1824 dem Einladungsmanifest Alexanders I. (1804) zur Ansiedlung am Schwarzen Meer (Neurussland, Bessarabien, die Krim).
|
1817- Einwanderung von Wurttember Separatisten in den 1818 Transkaukasus.
|
1832 Gesetz uber die evangelisch - lutherische Kirche in Russland.
|
1848 Grundung des katholischen Bistums Tiraspol mit Sitz in Saratow.
|
1853- Deutsche Siedler unterstutzen die russischen 1856 Truppenteile im Krimkrieg tatkraftig bei der Versorgung und Krankenpflege.
|
1861 In Russland wird die Leibeigenschaft aufgehoben. 1863 Grundung der "Odessaer Zeitung". Deutsche Einwanderer aus Schlesien und Polen gehen als Siedler nach Wolhynien.
|
1871 Aufhebung der Sonderverwaltung der Kolonisten. Sie werden nun als "Siedler-Eigentumer" ein Teil des russischenBaurnstandes.
|
1874 Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht. Erste Auswanderungswelle nach Ubersee.
|
1882 Grundung zahlreicher Tochtersiedlungen in Turkestan, in der kasachischer Steppe, in Sibirien und im Sudural.
|
1887 Erlass uber die Begrenzung des Grundbesitzes fur Auslander in den russischen Westgouvernements.
|
1895 Verbot der Vergabe von Krediten der Bauernbodenbank an deutsche Siedler-Eigentumer.
|
1897 Zwangsrussifizierung: abrupte Umstellung in deutschen Dorfschulen auf den Unterricht der meisten Facher in russischer Sprache. Nach 1907 teilweise zuruckgenommen.
|
1905 Erste russische Revolution, Unruhen und Aufstande auf dem Lande und in den Stadten. 17. Oktober: Zar Nikolaus II. verkundet die Einfuhrung einer gesetzgebenden Reichsduma und die Gewahrung burgerlicher Grundrechte.
|
1906 Grundung der "Saratower Deutschen Zeitung", 1914 verboten und 1917/1918 kurzzeitig wieder erschienen.
|
1914 Nach Ausbruch des I. Weltkrieges werden die 2,5 Millionen Deutsche zahlreichen Restriktionen unterzogen, obwohl ca. 300.000 von ihnen in der russischen Armee Dienst leisten. 18. August: Die Hauptstadt St. Petersburg wird in Petrograd umbenannt.
|
1915 "Lquidationsgesetze". Deutscher Landbesitz soll in einem 150 km tiefen Grenstreifen zwangsverau?ert und russischen Bauern gegeben werden.
|
Die Militarverwaltung ordnet Deportationen der Deutschen aus den frontnahen Gouvernements ins Landesinnere an; vor allem die Baltendeutschen und Wohlynier sind davon betroffen.
|
26.- 29. Mai: Antideutscher Wirtschaftspogrom in Moskau mit mehreren Toten und Verwundeten.
|
1917 Liquidationsgesetzgebung soll sich praktisch auf das ganze Land erstrecken.
|
1917 27. Februar: Burgerliche demokratische Revolution stoppt weitere Zwangsaussiedlungen und -enteignungen. Kongresse der Russlanddeutschen in Moskau, Saratow, Warenburg/Wolga, Slawgorod/Sibirien und Odessa.
|
1917 25. Oktober: "Oktoberrevolution", Machtergreifung der Bolschewiki.
|
3.3. 1918 Frieden von Brest-Litowsk mit gegenseitiger Repatrierungsklausel russischstammige Burger in Deutschland bzw. deutschstammige Burger in Russland.
|
19.10.1918 Der Rat der Volkskomissare genehmigt per Dekret die Errichtung der Gebietsautonomie (Arbeitskommune) der Wolgadeutschen.
|
1919 Juli-August: bewaffnete Erhebung der deutschen Bauernschaft in Gro?liebental, Kreis Odessa, gegen bolschewistische Lebensmitteleintreibungen und Mobilisierungen.
|
Oktober-Dezember: Plunderungen, Brandschatzungen, Raub, Verwustungen,Vergewaltigungen und mehrere hundert Morde gehen auf das Konto der Banden des Anarchisten Machno, insbesondere in den Mennoniten-Siedlungen der Sudukraine.
|
1921 Auf Revoljution und Burgerkrieg folgt in Russland eine gro?e Hungersnot, verursacht in erster Linie falsche Wirtschaftspolitik mit rucksichtslosen Nahrungsmitteleintreibungen, von denen die deutschen Dorfer an der Wolga und im Suden des Landes hart getroffen werden.
|
Marz-April: Hungeraufstande in mehreren wolgadeutschen Dorfern, die brutal niedergeschlagen werden. Marz: Unter dem Eindruck der landesweiten Unruhen und Bauernaufstande beschliest die Sovjetfuhrung einen Ubergang zur "Neuen Okonomischen Politik" (NOP, 1921-1928).
|
1923 Grundung des Allrussischen Mennonitischen landwirtschaftlichen Vereins (aufgelost 1928).
|
20.02.1924 Aufvertung des autonomen Gebiets zur Autonomen Sozialistischen Sovjetrepublik der Wolgadeutschen (ASSRdWD) mit Pokrowsk, dem spateren Engels, als Hauptstadt.
|
1928 Beginn der Zwangskollektivierung der selbstandigen Bauernwirtschaften, verbunden mit der restlosen Enteignung der wolgadeutschen Bauern ("Kulaken") und ihrer Verbannung nach Kasachstan und in den Hohen Norden.
|
1929 Als Protest gegen Enteignungen und religeose Verfolgungen brechen im November und Dezember an die 14 000 Deutsche mit ihren Familien auf. Sie fordern freie Ausreise aus dem Land. Insgesamt gelingt es 5 671 von ihnen, uber Deutschland nach Amerika auszuwandern.
|
06.01.1930 Offizielle Eroffnung der ersten Hochschule mit deutscher Unterrichtsprache, des "Deutschen Padagogischen Instituts" in Engels.
|
1933 - 1934 Zweite gro?e Hungersnot an der Wolga, in Kasachstan und in der Ukraine; eine Folge der ubersturzten Kollektivierung, die besonders die Landbevolkerung trifft.
|
1936 Haushalten aus der Ukraine werden 69.283 Perzonen aus den Grenzgebieten nach Kasachstan verbannt; Polen machen dabei mit etwa 75,0% das Gros der Zwangsausgesiedelten aus.
|
5. Dezember: Annahme der so genannten Stalinschen Verfassung, die direkte oder indirekte Beschrankungen der Rechte von Personen aufgrund ihrer Volkszugehorigkeit oder Propagierung von Nationalitatenhass unter Strafe stellt.
|
Текущее время: 20:26. Часовой пояс GMT. |
Powered by vBulletin® Version 3.8.7
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc. Перевод: zCarot