Na, ja, Nikolai, bei Ihnen ist es eben so und bei mir anders. Ich musstee die Muttersprache ja nicht mit 50 lernen. Ich habe sie immer gesprochen. Russisch habe ich erst in der Schule zu lernen begonnen. Aber die Traume waren auf Deutsch, die Gedanken auch. Ich zahle sogar immer auf Deutsch. Zugegeben ab und zu kam auch mal ein Traumchen auf Russisch. Und manchmal halber *Halber.
Das mit dem Bierchen: aber selbstverstadlich. Und nicht nur eines!

2003-2007. Ich ubernehme ein Integrationsprojekt der Landsmannschaft und arbeite mit schwierigen Aussiedlerkindern bis 2007. Methode der Arbeit - Erlebnispadagogik und Heimatkunde. Mindestens einen Jahreslohn meines eigenes Geldes hab ich in dieses Projekt investiert, um unsere schwierige Kinder und Jugendliche nicht ins Knast kommen.
2007-bis jetzt. Reportagen in den russischsprachigen Zeitungen, Videoberichte von den russlanddeutschen Festen, wissenschaftliche Arbeit an der Universitat zu Koln im Bereich Integration.

So, jetzt bist du dran. Ehrlich beichten. Liebe ist gut. Gute Taten sind besser.

2003 grundete ich das Projekt „Camp Schloss Bedheim“- mehr als 50 jungen russlanddeutschen, westdeutschen und ostdeutschen Kinder haben ihre Ferien 7 Mal im Schloss Bedheim zusammen verbracht. In diesen лагерь труда и обдыха habe ich mehr als meinen Monatslohn investiert.
2003. Es gibt eine digitalisierte Geschichte der Russlanddeutschen in drei Sprachen. In Englisch, in Deutsch und in Russisch in vier Banden. Die ersten zwei Bande habe ich und meine Frau Maria im Jahre 2003 ins Russische ubersetzt. Es waren hunderte Seiten. Zwei Kilogramm Papier forderten ein halbes Jahr anstrengender Arbeit. Belohnt wurden wir symbolisch. Also Ehrenamt.

1999 ist es mir gelungen das Projekt „Kinder ohne Grenzen“ zu initiieren. Mehr als 100 Schuler, Studenten und Lehrer nahmen Teil in einem deutsch-russischen Austausch. Es gibt eine Internetseite daruber.
2002 ist es mir gelungen die Ausgabe des heimatkundlichen Lehrbuches zu initiieren. 1000 Lehrbucher fur die Schulen der Stadt Erkelenz.

Um das Missverstandnis auszugleichen und neue Vorwurfe zu vermeiden, schlage ich vor wir werden jetzt zu diesem Thema ehrlich beichten. Liebe ist gut, liebe Taten sind besser. Ich liste jetzt die guten Taten auf, die ich personlich fur Deutschland und fur das deutsche Volk getan habe. Danach bist du dran. Nikolai und Olga sollen sich auch anschlie?en-

Viktor, du zitierst mich „wie sie patriotisch gerichtet sind und wie sehr sie ihre neue Heimat lieben..“ Dann kommt deine Frage:"Ist das auch eine Sunde? Oder ist das auch kriminell?"

Ich mochte verstandlicher sein. Das ist doch ein Teil meines Zitats. Ich schrieb: "wie sie patriotisch gerichtet sind und wie sehr sie ihre neue Heimat lieben... Ist ja gut so..." Warum fragst du dann ob es eine Sunde ist? Ich hab doch gesagt, dass es gut ist.

Naja, meine Liste wird wohl nicht so gro? sein.
Aber ob das wirklich gute Taten waren bzw. sind. Webnn ich mich da einige Passagen zuruckerinnere, da bin ich mir nicht so sicher.
Tut mir Leid. Habe aber ehrlich gebeichtet. So lange ich diese Taten und Projekte nich detailliert kenne, kann ich schlecht urteilen.
Ich bin 1994 nach Deutschland gekommen. Habe nach ein paar Monaten begonnen Menschen privat kostenlos zu helfen. Papiere ausfullen, Briefe ubersetzen und erklaren, telefonieren. Die Landsleute zu Behorden und Amtern begleitet. Den Hintern so Einigen vor der Polizei und vor Gerichte gerettet. Betreuung eine Jugendgruppe, Zusammenfuhrung der Gruppen von Einheimischen und Spataussiedlern.
Gleichzeitig habe ich Brochuren und Bucher geschrieben zwecks ausfuhrlicher Informierung der Landsleuten uber verschiedene Lebensbereiche. Insgesamt 10 Stuck.
1998-2001 war ich als Beauftragter fur Spataussidlerintegration.

weiter:
Und wenn ich vielleicht nicht so viel fur Deutschland gemacht habe(au?er des obengenannten,und arbeiten),so bin ich mir ganz sicher,dass meine Sohne,denen ich vieles gegeben habe,noch sehr viel in ihrem Leben machen fur Deutschland ! Und das ist schon mehr als gut.
Dann noch was:ich habe niemals gesagt,dass ich *mich zu Deutschland so hingezogen fuhle,als ware es meine Heimat,also Patriot Deutschlands bin. Ich ware nahmlich auch in Kasachstan deutsche mit allem drum und dran,einfach eine deutsche,die von klein auf die Sprache kannte,gelernt hat,dass man nicht schamen muss deutsche zu sein und seine Nationalitat lieben und ehren soll ,und das ohne sich uber eine andere Nation zu stellen! Das geht!

tatig.
(ich hatte gerade einen ganzen Roman geschrieben, musste aber mehr als die Halfte loschen, da ich die Zeilenmenge uberschritten hatte. Habe jetzt keine Lust mehr das alles neu zu schreiben. Mach das zu einem anderen Zeitpunkt)

Viktor!!! Danke fur das Bierchen! Es schmeckt!... Den deutschen Brauereien kann man da nichts vorwerfen...:-D :-D , die konnen das! Aber... wenn ich mit *Irina zu Ihnen kommen wurde... hatten Sie genau so gehandelt - mit offenen Armen?